Process

Process
2003

Der Titel PROZESS dieser Werkgruppe bezieht sich auf mehrere Vorgänge:
Einen »Arbeitsprozess«, der die manuelle Bearbeitung von Materie betont, einen »Austauschprozess«, der das Volumen von Holz mit dem Volumen von Acrylfarbe ersetzt, einen »Trocknungsprozess«, der Farbe als unterschiedlichst geformte Farbmulden hinterlässt und einen »Verlaufsprozess«, der Farbintensität in raumliche Illusion umwandelt.

" ... »Malerei ist nichts anderes als getrocknete Farbe« - diesen Leitspruch sicht- und spürbar zu machen, ist ein Anliegen von Barbara Höller.
Ein einfaches System, über Jahre hinweg entwickelt, ermöglicht es ihr, einen Farbton zu isolieren und ihm eine eigene Körperlichkeit und eigene Licht-Schatten Wirkung zu geben, obwohl diese Farbstimmung gleichzeitig Teil eines eigenen Licht Schatten Ablaufes ist.

Eine circa 1 cm tiefe und im Durchmesser variierende Bohrung in einer Holzplatte nimmt mit ihrem gesamten Volumen vollständig dickflüssige Acrylfarbe auf. Diese Farbe zieht sich, wenn sie getrocknet ist, zusammen und erzeugt eine unregelmäßige Farbmulde. (Die Assoziation mit den Farbtiegelchen von Malkästen der frühen Kindheit ist naheliegend und gewollt.)

Eine einzelne Bildplatte, die häufig eine langgestreckte rechteckige Form hat, ist übersät mit einem strengen geometrischen Raster, das aus diesen Farbmulden gebildet wird. Höller hält sich bei der Farbgebung an selbstgestellte Regeln, welche die Trübung und Farbveränderung zum Ziele haben. Die Farbe Weiß ist primärer Ausgangspunkt und wird mit jeweils einem bestimmten Volumen einer anderen Farbe getrübt. So entstehen längere oder kürzere, aber in jedem Fall Farbkräftige Farbverläufe, welche die Platten überziehen." (Annemarie Valenta)